Concerto N° 5

Niko Leopold aus Wien, Jahrgang 1985, hat klassisches Cello und Jazzklavier studiert und – wie die vorliegende CD beweist – auch als Komponist und Arrangeur einiges zu sagen. Keinesfalls klingt diese Band mit Chris Kronreif (ss, ts, bcl), Judith Ferstl (b) und Jakob Sigl (dr) wie ein typisches Jazzquartett; die Stücke sind auf einen facettenreichen Kammerorchesterklang ausgelegt, Niko Leopold selbst wechselt zwischen Klavier und Cello, setzt auch feine Elektronikakzente (z.B. mit Subbässen) und hat für einzelne Tracks noch Bastian Stein (tr, flh), Alois Eberl (tb) und Jörg Ulrich Krah (cello) eingeladen. Leopolds stets voranstrebende Kompositionen sind von der Lehre des Daoismus inspiriert und vermitteln eine helle, quirlige Gesamtstimmung. Als Kontrast dazu: die Paraphrase auf J.S. Bachs c-Moll-Präludium aus dem Wohltemperierten Klavier I und die beiden Stücke aus Judith Ferstls Feder, die auch dunklere Seelenzustände zu thematisieren scheinnen.

schu / Oktober – November 2019

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