Jazz’n’More

Die Strottern gab es schon vor dem Mundart-Hype, der wie ein Virus die Österreichische Szene erfaßt hat. Schon 2009 haben die beiden Aficionados des Wiener Liedgutes, Klemens Lendl und David Müller, ihre Zusammenarbeit mit der JazzWerkstatt Wien begonnen. Eine glückliche Verbindung, denn beide Seiten sind deutlich hörbar an der Erweiterung ihres musikalischen Spektrums interessiert. Von kubanisch angehauchten Klängen über Soul and Reggae bis zur freien Improvisation reicht das Spektrum dieser vierzehn Lieder, von denen jedes einzelne ein eigenes Klangkleid erhält. Unter den Musikern der JazzWerkstatt finden wir übrigens mit Peter Rom, Martin Eberle und Lukas König Jazzer, die mit eigenen Projekten diesen Sommer das Programm zum Thema Österreich-Italien beim Südtirol Jazzfestival bereicherten.
Die Freiheit wird nicht nur von beiden Seiten genutzt, sondern sie führt zu einer packenden Inszenierung aktueller und traditioneller Lieder. Die aktuellen stammen aus der Feder von Peter Ahorner, dessen Stimme auf dem Titelsong zu hören ist, während die andere Hälfte der Lieder die Josef Mayer-Limberg Suite bilden. Mayer-Limberg Texte wirken auch nach 40 Jahren noch frisch und werden mit einem Oldtime-Jazz im Dixieland-Stil eröffnet.
Natürlich muss man gelegentlich im beiliegenden Textheft blättern, um alles zu verstehen, aber es lohnt sich.

Ruedi Ankli – 09-10/16

 

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