ORF-Radio | Gedanken

„Tradition kommt oft daher wie ein vom Aussterben bedrohtes Eichkatzerl“ – „Die Strottern“ über das Spannungsfeld zwischen Avantgarde und Nostalgie, Witz und Sentiment.

Mit großem Erfolg pflegen die beiden virtuosen Wiener Weltmusiker Klemens Lendl und David Müller alias „Die Strottern“ seit rund zwei Jahrzehnten einen ganz eigenen, lustvollen und behutsamen Umgang mit dem traditionsreichen Genre des Wienerlieds. Denn „Tradition kommt ja oft daher wie ein vom Aussterben bedrohtes Eichkatzerl!“

Das Duo, das sich nach dem Wienerischen Begriff für „Gauner, Landstreicher“, aber auch für „nach etwas Verwertbarem suchen“ benannt hat, schöpft dabei aus dem reichhaltigen Fundus des Wienerliedschatzes ebenso wie aus dem Jazz, dem Pop und der Weltmusik.

„Die Strottern haben einfach eine unbeeinflussbare Eleganz. Ihren Zauber macht aus, dass sie nie hudeln. Ihre Musik ist sehr intensiv. Sie erfordert Aufmerksamkeit, und die bekommt sie auch“, beschreibt der Autor Peter Ahorner den wunderbar intimen Moment in der Musik seiner langjährigen Bühnenpartner.

Bekannt für ihre Brückenschläge zu anderen Musikstilen und Kunstformen, sind Klemens Lendl (Gesang, Violine) und David Müller (Gesang, Gitarre) derzeit im Rahmen der Produktion „Ganymed nature“ im Kunsthistorischen Museum in Wien tatsächlich auf einer Brücke zu erleben. Auf der sogenannten „Klimt-Brücke“, die in 10 Metern Höhe in der Eingangshalle errichtet worden ist, damit das Publikum die Wandgemälde des Jugendstil-Meisters aus nächster Nähe bewundern kann.

Zu diesem Kunstgenuss passend geben „Die Strottern“ ihr Lied „Magst schaun“ zum Besten.
Und im Rahmen des Festivals „wean hean“ wird das Zweier-Gespann am 9.Mai gemeinsam mit dem 16-köpfigen Velvet Elevator Orchester vom Wiener Kahlenberg über die Alpen bis nach Hollywood blicken und im Wiener Konzerthaus zu einer musikalischen Zeitreise in die Film- und Fernsehwelt der 60er, 70er und 80er Jahre laden. Intoniert werden da Glanzstücke der goldenen Entertainment-Ära von André Heller, Heinz Conrads, Hermann Leopoldi oder Kurt Sowinetz. Feinste Unterhaltungsmusik im Großformat!

Doris Glaser | Gestaltung der Sendung „Gedanken“ vom 06.05.2018

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