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Franz Koglmann und seine beiden kongenialen Partner Mario Arcari und Attila Pasztor zeigen sich auf „G(ood)luck“ als ein perfekt eingespieltes Dreiergespann, das sich musikalisch ganz dem gediegen-eleganten und doch auch reduzierten Klang verschrieben hat. Ihr mit etlichen Einflüssen aus anderen Stilen versetzter Kammerjazz ist in seiner Art einer sehr lyrischen Note. Das Geschehen bestimmt weder das avantgardistische und zur Kopflastigkeit neigende Experiment noch die zwanghafte Suche nach innovativen und neuen Ansätzen, vielmehr zeichnet sich in den Eigenkompositionen wie auch Neubearbeitungen des instrumental ungewöhnlich besetzten Dreiergespanns die Linie hin zu einer von sehr vielschichtigen Melodien bestimmten Musikalität.

Den Bogen von der Klassik des 18. Jahrhunderts hin zum Jazz der 50er-Jahre bewusst weit spannend, verwirklichen Franz Koglmann – der bei dieser Veröffentlichung unter anderem vom Schaffen des deutschen Opernkomponisten Christoph Willibald Gluck inspiriert wurde –, Mario Arcari und Attila Pasztor eine sehr stimmungsvolle und atmosphärisch verdichtete Form des Jazz, eine solche, die in höchstem Maß zu berühren weiß. Obwohl überwiegend eher melancholisch im Grundton, lassen es die drei Musiker auf dem von Klaus Nüchtern produzierten Album aber dennoch auch recht beschwingt und lebendig zugehen, was der ganzen Geschichte natürlich zusätzliche Abwechslung verleiht.

„G(ood)luck“ ist ein Stück Musik geworden, das definitiv darauf abzielt, Bilder im Kopf der HörerInnen entstehen zu lassen. Was es auch in einer sehr sanften und eindringlichen Weise tut. Ein wirklich sehr schönes musikalisches Statement, das der Wiener Trompeter und Flügelhornspieler und seine beiden Kollegen hier abliefern.

Michael Ternai – 02.10.15

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