Wiener Zeitung

Niko Leopold Quartet – Prachtkammerjazz
Die heimische Formation besticht mit einem eleganten Album.

Auch so beweist man Bescheidenheit: „Remember The Master“, das vierte Stück der CD, sei ein Neu-Arrangement, die Musik stamme von Johann Sebastian Bach, heißt es im Booklet. Tatsächlich ist die Eigenleistung nicht gering: Die Nummer zitiert Musik aus dem „Wohltemperierten Klavier“ (allerdings im 13/8-Takt!) und ergänzt sie um elegante Jazzpassagen. Niko Leopold, Wiener Pianist, Cellist und Komponist, mangelt es auch sonst nicht an Einfallsreichtum: Sein Quartett besticht mit einem fein gedrechselten Kammerjazz (bisweilen nah am Komplexitätsniveau eines Frank Zappa), aber auch mit süffigen Melodien und federnden Grooves. Anspieltipp: „Breakdown Of Reality“, eine Art Konzertouvertüre mit den Mitteln des akustischen Jazz.

Christoph Irrgeher | 27.09.2019

 

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