Concerto | 3

Der Name des jungen österreichischen Trios ist im schlechtesten Sinne lächerlich und sein Witz wohl nur Spätpubertierenden zugänglich. Vor allem, da die Musik viel, viel älter klingt: Keyboarder Aaron Steiner, Drummer Michael Naphegyi und Bassist Joachim Huber habe sich bei zehn Eigenkompositionen auf eine Spielart des Jazz verständigt, die als Mischung aus Jazz, Funk und Punk daherkommen soll. Dazu schmeißt Steiner, seit 2017 Dozent für Pop-Klavier am Vienna Konservatorium tätig, die Zwitschermaschine der Keyboards an, es piept und zischt wie zu den seligen Zeiten, als Hancock & Co. die Electronics für den Jazz entdeckten. Das ist bekanntlich schon einige Jahre her. Tatsächlich ist das Jazzverständnis der drei Youngster vom Jazzrock-Verständnis alter Zeiten geprägt, und die Rhythmen sind zu eckig, um als Funk, lässig fordernd, ihre Botschaft zu entfalten. Vor allem kompositionell geht dem Trio nach wenigen Sekunden des Anfangsriffs schnell die Puste aus. Danach kommt nicht mehr viel. Schade. Talent genug is ja vorhanden, um da noch ‚was draus zu machen.

justin – Juni – Juli 2017

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