Concerto | 5

Vielleicht unterschätzen viele Musiker in ihrer Begeisterung für eine Idee die künstlerische Komplexität dieser Herausforderung. Welche klanglichen Möglichkeiten zwei Klarinetten (Helmut Hödl, Rupert Fankhauser), Bassetthorn (Hubert Salmhofer) und Bassklarinette (Wolfgang Kornberger) bieten, kann man sich doch ein wenig vorstellen. Wie aber die Verbindung des warmen Holz-Sounds mit einem funkig-swingenden Konzept unter Hinzunahme von Keyboard (Karen Asatrian) und Drums (Reinhard Winkler) sinnvoll funktionieren kann, dafür hat die Vienna Clarinet Connection nur wenig passendes kompositorisches Material gefunden.
Wenn die beiden Gäste bei Lautstärke und Spielanteilen im Vordergrund stehen, verschwindet das Quartett beinahe, wenn nur die Vier und leises Schlagwerk zu hören sind, beginnt die Musik zu atmen. Manch kompositorisch reizvolle Idee würde es verdienen, ausgelebt zu werden, zu oft bleiben diese aber in repetitativen Mustern und vielen allzu bekannten Wendungen stecken. Den hohen Intonationsfähigkeiten der Musiker und der Farbigkeit des vielschichtigen Holzklanges sollten Kompositionen von gleicher Qualität gegenüberstehen.

tHo – Okt/Nov 2010

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