Falter

Da mit dem Titel natürlich kein Mönch, sondern der gleichnamige Pianist, Vorname: Thelonious (1917-1982) gemeint ist, braucht man von diesem Livemitschnitt aus dem Juni dieses Jahres (Porgy & Bess) auch keine mönchische Zurückhaltung erwarten. Stattdessen begibt sich das auf sechs von zehn Stücken vom Trompeter Lorenz Raab ergänzte Trio mit einem flotten „Criss Cross“ gleich ins Epizentrum des Bebop. Solange quasi vom Blatt gespielt wird, geht auch alles sehr gut: etwa wenn sich Harald Tanscheks Bassklarinette diskret um die von der Trompete gehaltene Melodielinie windet („Bemsha Swing“). Allerdings tendiert die Band im Verlauf der Stücke dazu, ein bisschen den roten Faden zu verlieren, den man angesichts der komplexen Kompositionen doch im Auge und Ohr behalten sollte.

Nr. 49 – 10.09.2004

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