Falter | 9

Zwischen rohem Dreck und kultivierter Fruchtbarkeit ist das jüngste Album des Wiener Gitarristen programmatisch angesiedelt. So richtig „dirty“ wird es nicht, „wild, etwas romantisch“ beschreibt das Konzept wohl ebenso konzise: scharfkantig und stockend und zugleich immer wieder von einer Emphase, in der das Majestätische im Detail aufblitzt, knüpft die Musik des Quartetts an den No Wave der 90er ebenso an wie an die Landschaftsmalerei eines Bill Frisell. Manches klingt freilich wie ein Auftakt zu etwas, was dann nie folgt: So dekonstruktivistisch-keusch hätte man sich nicht unbedingt geben müssen.

Klaus Nüchtern – 23.02.2011

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