Haubentaucher | Tonträger des Monats | Österreich

Mit den Strottern kehren wir wieder zurück zum routinierten Wiener Musikschaffen und dem selben Label wie schon oben bei den Gewürztraminern. Die Strottern, die sehr eng mit Textern und Liedermachern wie Christian Tesak und Ernst Molden verbunden sind, präsentieren auf diesem, ihrem neunten Album, 13 Songs, die zwar reichhaltig instrumentiert sind, dennoch aber Gitarre, Geige und Vocals ins Zentrum stellen.

Die Platte beginnt sehr passend mit dem „Lied aus Fragen“. Wie viele Franzosen in Wien können kein Französisch? Wie viel kriegt ein Stiefkind zu essen? Wie viele Sachen im Leben vergisst man gerne? Und schon ist man tief in der Gedankenwelt der Strottern gefangen.

Das Wienerlied, der Grant und die Hinterfotzigkeit, der Grind und die Grandezza der Stadt werden in einer wunderbaren Mischkulanz besungen. Dunkelgrau, wie es schon Ludwig Hirsch perfektionierte, düster und melancholisch wie man es auch von Danzer oder Molden kennt. Auf eine sehr großartige Weise reduziert auf das Wesentliche. Das sollten alle hören, außer wenn sie gerade die Depression beutelt. Dann bitte ein bisschen später. Die Strottern haben es da nicht eilig. Selbst wenn gerade die Aeronauten landen. Wurscht is. Eine wunderschöne Platte.

 

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