Kleine Zeitung

Otmar Klammer im Gespräch mit Ángela Tröndle:
>Mit Ihrer neuen CD „Eleven Electric Elephants“ bewegen Sie sich in einem weiten Spannungsfeld zwischen komponierter und improvisierter Musik.<
A. Tröndle: Stilistisch ist viel Unterschiedliches passiert – nicht bewusst, da ich früher sehr viel klassische Musik gespielt und gesungen habe, mir aber auch aus anderen Genres wie Singer- Songwriter und Jazz immer wieder Ideen hole. Und weil wir diesmal zusätzlich noch vier Streicher haben, ist ziemlich viel ausnotiert. Dennoch bleibt viel Raum für Improvisation.
>Sie versuchen auch schon lange, darüber hinaus narrative Elemente, Lyrik und Tanz zu erschließen.<
A.Tröndle: Unbedingt, gerade Texte sind mir immer wichtiger geworden. Auch manche Stücke, die ohne Text fungieren, haben ein narratives Element in sich. Ich möchte etwas erzählen und ein Spektrum schaffen, das Fantasien und Assoziationen erweckt.
>Sie haben Ihre neue CD selbst produziert, sogar ein Stipendium investiert.>Wie lebt es sich denn so als junge Jazzmusikerin?<
A. Tröndle: Ich bin ja auch Gesangslehrerin an der Musikschule in Judenburg, was mir sehr viel Spaß macht und einen finanziell guten Grundstock bietet. Ist man vielseitig genug in eigenen Projekten und als Gastmusikerin, hat man schon die Chance, nur von der Musik zu leben. Ich bin jedenfalls mit meiner Kompromisslösung derzeit sehr zufrieden.
>Was verbirgt sich hinter European Jazz Motion?<
A. Tröndle: Eine Band mit Musikern aus sechs verschiedenen europäischen Ländern. Wir alle waren 2008 beim IASJ-Jazz Meeting in Riga, wo dieses Ensemble eher zufällig zusammengewürfelt wurde. Wir spielten dann eine Woche unter der Leitung von Gene Perla, Bassist unter anderem von Nina Simone. Mittlerweile konzertierten wir schon in Luzern und Dänemark und treten Ende März bei der Jazzwerkstatt Graz auf.
>Und wie geht?s nun mit Ihrer Band Mosaik weiter?<
A.Tröndle: Das ist natürlich das Projekt, für das ich am meisten Zeit investiere, auch als Managerin. Wir haben in naher Zukunft bereits einige sehr schöne Auftritte im Ausland, etwa im März beim Euro-Jazzfestival in Mexiko City.

Otmar Klammer – 04.03.2010

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