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Die Strottern veröffentlichen ihr neues Album „waunsd woadsd“ und spielen im Rahmen des „wean hean“-Festivals im Wiener Konzerthaus.

Das Wienerlied feiert gerade ein Comeback, obwohl es ja nie wirklich weg war. Es schlummerte nur unterhalb der Wahrnehmungsgrenze, wurde zwar im Tschocherl, auf der Heurigenbank und kleinen Bühnen kultiviert und erneuert, aber massentauglich klingt anders. Dafür ist die Musik zu sperrig, zu speziell. Deshalb spielt Radio Wien lieber Evergreens, als sich dem Wienerlied zu widmen. Dabei gibt es gerade viel zu entdecken.

Einen Auszug aus der vielfältigen Wienerlied-Szene bekommt man ab heute, Samstag, und noch bis 21. Mai beim Festival „wean hean“ (weanhean.at) serviert, das bereits zum 19. Mal an verschiedenen Orten abgehalten wird. Mit dabei sind auch Die Strottern, die am 9. Mai im Wiener Konzerthaus mit dem Velvet Elevator Orchester aufspielen werden. Gemeinsam lädt man zu einer musikalischen Zeitreise in die Film- und Fernsehwelt der 60er-, 70er– und 80er-Jahre. Aus dem Fundus „selten bis kaum aufgeführter Musik intonieren sie Glanzstücke der goldenen Entertainmentära von André Heller, Heinz ConradsHermann Leopoldi und Kurt Sowinetz“, verkündet der Pressetext.

Die Strottern, die mit ihrer erfrischenden Version der originalen Wiener Schrammelmusik für die Renaissance des Wienerlieds mitverantwortlich sind, veröffentlichen am 4. Mai ein neues Album, das sie am 25. April in Klosterneuburg (Babenbergerhalle) präsentieren werden. Auf „waunsd woadsd“ unterziehen Klemens Lendl und David Müller das Wienerlied einer Frischzellenkur. Im Zentrum der Platte steht das intime, reduzierte Zusammenspiel von Gitarre und Geige. Besonders unter die Haut gehen die Bläsersätze, die gehörig viel Blues ins Spiel bringen. Wenn dann noch das Harmonium trauert („Lied aus Fragen“), schenkt man sich gerne noch ein Achterlein. Es ist eh schon „ollas wuaschd“.

Marco Weise | 20.04.2018

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