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Dass im Jazz nicht immer hochkomplex sein muss, zeigt das ULI DATLER TRIO auf seinem im Jänner erscheinenden Album „A Dancing Shape“ (Cracked Anegg). Der dem Trio seinen Namen gebende Pianist und seine Band vermeiden es, in ihrer Musik einer sperrigen Linie zu folgen. Vielmehr versuchen sie eine lyrische und stimmungsvolle Note mitzugeben. Mit Erfolg. Die Stücke auf diesem Album sprechen nämlich ohne Verkopftheit mehr die Seele an als das im Jazz zuweilen üblich ist.
Sicher, das Spiel von Uli Datler und seiner beiden Mitstreiter Alexander Lackner (Bass) und Christian Grobauer (Schlagzeug) geht auf sehr hohem technischen Niveau vonstatten. Die Kunst aber, die das Trio in wirklich beeindruckender Manier beherrscht, ist, diesen Umstand nicht spürbar werden zu lassen. Anstatt das eigene Können virtuos zur Schau zu stellen und sich in endlosen Solopassagen zu verlieren, verwandeln die drei Instrumentalisten ihre Nummern in einen musikalisch sanft dahinfließenden Fluss, der sich seinen Lauf überaus variantenreich durch die verschiedensten klanglichen Stimmungstopoi bahnt.

Es wirkt alles erfrischend unaufgeregt und gerade deswegen auch so gediegen zusammen – auch in den Momenten, in denen es einmal etwas verspielter und experimenteller zugeht. Der Großteil der zwischen Komposition und Improvisation hin und her pendelnden Stücke ist aber in eher ruhigen und gefühlvollen Gefilden verortet. Und genau in diesen entfaltet und entwickelt die Musik dieses Triumvirats ihre volle Wirkung. Uli Datler und seine Kollegen schaffen sich zwischen all den Tönen und Klängen nämlich geschickt genau jene Räume, die sie mit einem Viel an spannungsgeladener Atmosphäre füllen.

A Dancing Shape“ ist ein von der ersten bis zu letzten Sekunde richtig fesselndes Klangerlebnis geworden, eines, das weit abseits musikalischer Verkopftheit über weit gefasste und feingliedrige Melodienbögen, abwechslungsreiche Arrangements und den immer wieder geschickt gesetzten Kontrapunkten zwischen leisen und aufbrausenden Momenten seinen Weg ins Ohr findet.

Michael Ternai – 16.12.2014

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