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Er ist Jahrgang 1988, ein hervorragender Schlagzeuger, bietet auf YouTube Drum Tutorials an und hat im Vorjahr sogar ein international viel beachtetes Lehrbuch für Perkussionisten veröffentlicht. Am Freitag gastierte Sebastian Simsa mit seiner Band Simsa Fünf im Kulturtreff Altes Kino in St. Florian

Das Quintett ist spannend besetzt, hat weder Bass noch Klavier, dafür Gitarre und Cello als Harmonie- und Bassinstrument. Präsentiert wurde hauptsächlich Musik vom neuen Tonträger „Perpetuum Mobile“, der soeben bei Cracked Anegg Records erschienen ist.

Die Stücke, allesamt kompakte, melodiöse Feinheiten, stammen von Simsa, der sich erneut als talentierter, auf alle möglichen Quellen zurückgreifender Komponist erweist. Zudem führt er humorvoll durchs Programm. Simsa erzählt Anekdoten aus dem Musikerleben und erläutert die Bezugspunkte seiner Sounds: Jazz, Rockmusik, Klassik – die eine oder andere Widmung zielt auf Schubert und Beethoven – und mitunter Folklore vom Balkan sowie aus dem Orient. Alles ist glänzend intoniert, musiziert und erfährt dadurch eine feine Eigentümlichkeit, die neugierig auf die weitere Entwicklung der Band macht. Als Solisten beeindrucken Carles Muñoz Camarero (Cello), Florian Sighartner (Geige), Andrej Prozorov (Sopransaxofon), Heimo Trixner (Gitarre) und vor allem der Bandleader mit einem klug konstruierten Solo im zweiten Teil.

Fazit: Ein beeindruckendes Quintett, das alle möglichen Einflüsse zu einem eigenständigen Klang vereint.

(haun) – 31.10.2022

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