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„Croissants“ – ein interessanter Name für ein Album, der jedenfalls neugierig macht auf das, was aus den Lautsprechern zu hören sein mag. „Minimal Soul“ nennt das Bandkollektiv Lorelei Lee seine Musik – eine Mischung aus den verschiedensten Stilen, die zusammen ein harmonisches, gelassenes Bild ergeben. Die Einflüsse reichen dabei von Pop und Jazz bis zu Chanson und Soul.
Ein Highlight ist der Opener „Princess“, der den Zuhörer in eine melancholische Stimmung versetzt. Die ideale Musik für Regentage, ohne zu deprimieren. Die Stimme von Sängerin Sonja Romei klingt ruhig, aber nicht langweilig oder piepsig. Die folgenden Songs bestätigen den ersten Eindruck: „Superheroes Virgin“ verschafft dem Album Schwung, „When love goes wrong“ erinnert an französische Chansons und „Croissants“ ist an der Musik der Zwanziger Jahre orientiert. Unterschiedlichste Einflüsse, die überraschen und erstaunlich gut zueinander passen.
Aus dem Rahmen fällt lediglich „Will ich nicht“, der einzige deutschsprachige Titel, der nicht recht in das Gesamtbild des Albums passt. Der plötzliche Sprachenwechsel wirkt unbeholfen und ist nicht nachvollziehbar, da der Rest der CD sehr gut ohne das Deutsche auskommt. Der letzte Song „Moving spirit“ gleicht den Fauxpas aus und beendet ein ruhiges, aber ausdrucksstarkes Album.

Michaela Wein – Juni 08

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