Concerto | 6

Die Strottern, das sind Klemens Lendl und David Müller, gaben zwei Abende im Theater am Spittelberg. Das Wiener Lied erfreut sich in den letzten Jahren ja steigender Beliebtheit. Da wird dudelt, graunzt und gjammert und vor allem geforscht, nähmlich nach alten Texten und Melodien, die teilweise vergessen waren. Auch die Strottern haben sich diesem Repertoire verschrieben. Abgespeckt auf ein Gesangsduo und ausgerüstet mit Violine und Gitarre geben die Strottern Musik von Toni Stricker, Richard Österreicher, Ernst Arnold, Hermann Leopoldi und Schubert Franzl zum Besten mit teilweise überlieferten Texten von Trude Marzik, Wolfgang Teuschl, Peter Orthofer und Fritz Grünbaum. Dabei erweitern sie das ursprüngliche Weana Liad um einige musikalische Variationen, sei es mit Reduktion oder sogar Jazzelementen, wobei sie aber sehr behutsam und immer sehr passend auswählend zu Werke gehen und de oidn Liada einen Wiener Schmäh erhalten. Warum war das Wiener Lied jahrelang in der Versenkung verschwunden, weil mit wenigen Ausnahmen, niemand etwas damit angestellt hat. (Außerdem steht im Klapptext geschrieben: Diese CD soll nicht zuletzt eine Einladung, den Originalen und älteren Interpretationen – erstmal oder wieder einmal – nachzuhören. Es gibt viel zu entdecken!). Die Strottern tun dies vorzüglich, und das macht ihren Erfolg aus, der ihnen vom Weana Herzen gegönnt sei.

bak – Dez 2010/Jän 2011

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