Jazzzeit | 68

Hans Koller Preis 2007 Nominierung „newcomer of the year“

Seine Musik „von dort herholen, wo man gerne hinhört“ – das klingt einfach, verlangt aber einiges an Flexibilität, Reife und Fantasie. Der Salzburger Pianist Philipp Nykrin hat sich seinen intuitiven Ansatz nicht verbauen lassen und greift mit viel Selbstvertrauen in alle musikalischen Töpfe, die ihm zur Verfügung stehen. Ein großes Vorbild ist dabei der US-Pianist Jason Moran. Wie Moran hat auch Nykrin einen Hang zum HipHop und zu elektronischen Grooves, sieht sich als Kind der MTV-Generation, erschöpft sich aber nicht in der Wiederholung musikalischer Formeln und Signaturen, die populäre Stile festnageln. Stattdessen arbeitet der Absolvent des Linzer Bruckner-Konservatoriums an seiner eigenen Signatur: Mit leichtfüßigen Improvisationen, Riffs und weit gespannten Akkorden holt Nykrin seine Einflüsse in einen eigenen musikalischen Kosmos und tauscht sie mit seinen Trio-Partnern Matthias Pichler (bass) und Peter Kronreif (drums) aus. Das erste Album „Open-Ended“ erschien im Frühjahr 2007 – auf nächste Schritte darf man gespannt sein.

Sept – Okt 2007

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