Robert’s Jazz Corner

Hommagen an Thelonious Monk sind ja nicht gerade selten, im Trio mit einer Bassklarinette als führender Stimme erweckt die Sache aber doch Neugierde. Auf sechs der zehn Tracks ist außerdem die klare Trompete von Lorenz Raab zu hören. Monks Musik wird respektvoll nahe am Original in beboppiger Weise – die Ballade in „angemessener“ Weise recht getragen – ohne Überraschungen interpretiert. Auffällig ist zeitweise lediglich eine besonders starke groovende Grundierung durch den Bass Stegers, der dann eine lässige Funkyness generiert, die an eine Café-Drechsler-Session erinnert. Hervorstechend auch Stegers solo-Interpretation von „Ruby, My Dear“. Lorenz Raab trägt mit Ideenreichtum und Tonvarianz viel dazu bei, das Interesse des Hörers wach zu halten. Insgesamt eine schöne Produktion, der etwas weniger ehrfurchtsvolle „Originaltreue“ und dafür etwas mehr Mut zum Experiment durchaus gut getan hätte.

Robert Stubenrauch – April 05

 

0