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Wer bei Gewürztraminer an ein süffiges Glas Weißwein denkt, liegt natürlich nicht falsch. Dieser ursprünglich aus Südtirol stammende Wein gilt unter Kennern als die Mutter der Weine, weil dessen Ursprung in Ägypten vermutet wird. Ähnlich köstlich wie dieser Tropfen ist die Gypsy-Jazz-Formation, die sich diesen Namen quasi als Logo ausgesucht hat. Aus dem Trio, das 2009 aus Daniel Schober (Bass), Marco Filippovits (Gitarre) und Julian Wohlmuth (Gitarre) bestand, ist mittlerweile ein Sextett geworden. Hinzu kamen Daniel Neuhauser (Schlagzeug), Gidon Oechsner (Gitarre) und Atanas Dinovski (Akkordeon).
Die Marschrichtung war anfangs klar vorgegeben: es sollte das Repertoire von Django Reinhardt nachempfunden werden. Inzwischen ist man allerdings ein paar wesentliche Schritte weiter vorangekommen und integriert auch noch den Balkan, jazzigen Swing sowie österreichischen Folk im bandeigenen Sound. Sehr wichtig: Oechsner und Filippovits singen. In bestem Ösi-Slang natürlich, der bei Kennern bekannt ist für seinen hintertürigen Humor.
Die wirklich hörenswerten Texte könnten auch durchaus aus der Feder von Josef Hader stammen, tropft der Schmäh doch aus jeder Zeile.
Der Albumtitel „Tanzverbot“ suggeriert natürlich das Gegenteil. Die Musik der Band ist derart beweglich, dass einem fast schwindelig werden möchte. So verbinden sich also Humor, musikalische Virtuosität und unbändige Spielfreude zu einem spritzigen Ganzen, dem man nur schwer widerstehen kann.

April 2017

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