Wiener Zeitung

Dieses Bild könnte einen eventuell länger verfolgen: Dass in der dunklen Vitrine eines Nussdorfer Heurigen noch ein Bauchfleisch lauert, das nicht weggegangen ist. Eine Szene von vielen, die die spezielle Stimmung in Wien um halb vier nächtens lautmalerisch einfängt, wie das so nur der Wiener Autor Peter Ahorner und Die Strottern (Klemens Lendl, David Müller) derart kongenial hinbekommen.
Auf ihrer neuen gemeinsamen CD, „schau di an“, dringt durch die dunkelgraue Melancholie aber auch manch helle, fast schon optimistische Stimmung und Färbung. Und der Wortwitz lauert sowieso hinter jeder zweiten (Strophen-) Ecke (und nicht nur in der Vitrine). Musikalisch werden die Strottern u.a. von den zwei hingebungsvollen Blechbläsern Martin Eberle und Martin Ptak, dem Akkordeonisten Walther Soyka und von Karl Stirner an der Zither begleitet, dessen wunderlich verzweigtes Solo in „wean um hoiba fiere“ Klemens Lendl für dissertationswürdig erachtet. Nur zu!

g.s. – 26/27.06.21

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